Die Platzreife für Bogenschützen – Teil 1

Die Links zu den weiteren Teilen unserer kleinen Reihe zum Thema „Die Platzreife für Bogenschützen“ finden Sie am Ende dieses Artikels.

Die Platzreife (das Zertifikat) für Bogenschützen

Um den täglichen Trainingsbetrieb beim Bogenschießen sowie das Zusammenleben in einer Bogensportabteilung zu gewährleisten und zu organisieren, bedarf es eines „Regel- und Verhaltenswerkes“.

Das Zertifikat der Platzreife soll ähnlich wie beim Golf oder anderen Sportarten ausweisen, dass der Bogenschütze die erforderlichen Kenntnisse besitzt, um allein das Übungsgelände zu betreten um dort seinen Sport auszuüben.

Dies bedeutet, dass der Schütze ohne Anleitung und Aufsicht durch den/die Trainer oder erfahrenen Schützen dort schießen darf. Voraussetzung hierzu ist die Teilnahme an einem Einführungskurs von jeweils 6 mal 1,5 Stunden sowie die Vollendung des 18. Lebensjahres!

Das Zertifikat beinhaltet folgende Einzelpunkte:

1. Beherrschen der Sicherheitsregeln im Bogensport
2. Schießtechnik eines Standardschusses je nach Bogendisziplin
3. Grundausbildung nach dem 4 Phasen Positionsmodell des DSB
4. Grundkenntnisse in der Materialkunde und der Materialpflege
5. Kenntnisse der Bogendisziplinen
6. Korrektes Aufschreiben der Treffer auf dem Schusszettel
7. Übungs- und Trainingsaufbau inklusive Körperkunde
8. Einhalten der Etikette und
9. Erreichen einer Mindestpunktzahl

Die Prüfung besteht zunächst aus einem theoretischen Teil. Dieser beinhaltet die Sicherheitsregeln, Grundkenntnisse in Materialkunde/Materialpflege und das Einhalten der Etikette. Nach erfolgreich abgeschlossenem theoretischem Teil erfolgt die Zulassung zur praktischen Prüfung.

Hier stehen Schießtechnik je gewählter Bogendisziplin, Bogenaufbau und -abbau sowie die Demonstration eines Standardschusses im Vordergrund. Diese Minimalanforderungen sollen sicherstellen, dass der Bogenschütze mit dem Großteil seiner Pfeile die Scheibe trifft.

Anforderungen in der Halle (Olympisch Recurve):
Auf eine Entfernung von 18 Metern und einer 40 cm Scheibenauflage werden 15 Schüsse abgegeben. Die zu erreichende Mindestpunktzahl liegt bei 75 Punkten/Ringen.

Anforderungen in der Halle (Traditionelles Schießen):
Auf eine Entfernung von 18 Metern und einer 60 cm Scheibenauflage werden 15 Schüsse abgegeben. Die zu erreichende Mindestpunktzahl liegt bei 75 Punkten/Ringen.

Anforderungen auf dem Außengelände (Olympisch Recurve):
Auf eine Entfernung von 30 Metern und einer 80 cm Scheibenauflage werden 15 Schüsse abgegeben. Die zu erreichende Mindestpunktzahl liegt bei 90 Punkten/Ringen.

Anforderungen auf dem Außengelände (Traditionelles Schießen):
Auf eine Entfernung von 30 Metern und einer 122 cm Scheibenauflage werden 15 Schüsse abgegeben. Die zu erreichende Mindestpunktzahl liegt bei 90 Punkten/Ringen.

Zusätzlich zur Platzreife kann vom Bogenschützen die Parcoursreife in einem zusätzlichen Lehrgang erworben werden. Hier werden die Regeln/Sicherheitsregeln am und im Parcours, dass Schießen im Gelände sowie die Regeln des 3D-Schießens theoretisch und praktisch vermittelt. Art und Umfang siehe unter: das Schießen auf einem 3D-Parcours.

Die Platzreife für Bogenschützen – Teil 2
Die Platzreife für Bogenschützen – Teil 3
Die Platzreife für Bogenschützen – Teil 4

Text: © Bert Mehlhaff 2016
Urkunde: © Martina Berg

4 Kommentare

  1. Hallo,
    kann mir jemand sagen, ob mal als langjähriger Schütze auch die Platzreife Prüfung ablegen muss? Finde hierzu leider keine Informationen. Ich habe einen Schützenpass seit Mitte der 80er Jahre und auch einige Jahre im Bayernkader geschossen. Ich schieße seit 37 Jahren und bin auch durchgängig im Verein. Platzreife gab es damals noch nicht 🙂

  2. Hallo Anne!

    Die Platzreife ist nicht allgemein verpflichtend.
    Bisher haben kaum Vereine die Platzreife eingeführt.
    Frag einfach mal bei dem Verein Deiner Wahl nach.

    Viele Grüße
    Martina

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