Heutzutage ist es ja fast schon Pflicht, einen Verein im Internet zu präsentieren. Gerade für die Information der Mitglieder und zur Werbung neuer Interessenten gibt es auch kaum ein besseres und einfacheres Medium.
Doch was sollte eine gute und informative Vereins-Homepage bieten? Wir haben uns mal die Mühe gemacht und uns etliche Seiten von Bogensportvereinen angeschaut und auch zahlreiche Bogenschützen gefragt, was sie sich vom Internet-Auftritt eines Vereins wünschen.
Natürlich erhebt die folgende Aufstellung keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sicherlich gibt es noch Punkte, die hier fehlen. Bitte scheuen Sie sich nicht, uns Ihre Meinung im Kommentarfeld zu hinterlassen.
Gesetzliche Pflichtangaben
Bei uns in Deutschland muss jede Internet-Seite, die einem geschäftlichen Zweck dient, ein Impressum zur Verfügung stellen. Außerdem gehört eine Datenschutzerklärung zu den Pflichtangaben, sofern irgendwelche Daten abgefragt werden (beispielsweise durch ein Anmeldeformular für ein Turnier o.ä.).
Leider ist der Begriff „geschäftlicher Zweck“ ein ziemlicher Gummi-Begriff. Sobald aber der Verein irgendetwas über seine Homepage verkauft oder Firmenwerbung schaltet, löst dies bereits die Impressumspflicht aus.
Mein Tipp: jeder Verein sollte ein gesetzkonformes Impressum auf seiner Homepage veröffentlichen. Dadurch ist er auf der sicheren Seite. Wie ein Vereins-Impressum aussehen muss, kann man u.a. hier nachlesen und auch gleich generieren.
Wichtige Inhalte – „Must have“
- Ganz wichtig: eine Internet-Seite muss immer aktuell sein – Im Hochsommer sollte nicht der Bericht von der letzten Weihnachtsfeier die neueste Nachricht sein!
- Name des Vereins / der Vereinsabteilung / der Sparte – Der Vereinsname sollte nicht nur im Impressum stehen. Am besten ist eine passende Domain wie z.B. www.bogensport-musterhausen.de. Natürlich gehört auch das Vereinslogo dazu. Wenn noch keins existiert, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt endlich eines anzuschaffen.
- Ansprechpartner für den Bogensport – Hier gehört der Name des Bogensportleiters hin, nicht der des Webmasters. Eben ein kompetenter Mensch, der schnell und fachkundig Anfragen beantwortet. Natürlich mit Telefon-Nummer und E-Mail-Adresse.
- Sport- und Trainingsstätten – Wo wird geschossen, trainiert? Schießplatz, Halle – jeweils mit Adresse, Anfahrtsbeschreibung und am besten auch mit Routenplaner.
- Trainingszeiten – Sind nicht nur für Mitglieder interessant. Potentielle neue Bogenschützen können so gleich sehen, ob die Trainingszeiten in ihre Terminplanung paßt. Sind auch Gastschützen / Zuschauer beim Training willkommen? Oder nicht? Beide Fälle würde ich hier deutlich kommunizieren!
- Einsteigerangebote – Gibt es besondere Angebote für Bogensport-Anfänger? Stellen Sie diese vor. Denn gerade potentielle Neu-Mitglieder informieren sich erfahrungsgemäß zunächst über die Internetseite des Vereins.
- Vereinssatzung, Regularien – Satzung, Gebührenordnung, Schießordnung, Platz- und Hallenordnung sowie Beitrittserklärung gehören in diese Rubrik. Sofern vorhanden auch Arbeitseinsatzordnung und ähnliches.
- Vereinstermine, Terminkalender – Trainingszeiten, Turniere an denen Vereinsmitgleider teilnehmen, Turniere die der Verein ausrichtet, Arbeitseinsätze, sonstige Veranstaltungen an denen der Verein als Verein teilnimmt.
Zusätzlich wünschenswert – die „Kür“
- Vereinsvorstellung – Geschichte des Vereins, welche Bogenarten werden geschossen. Ist der Verein leistungsorientiert oder eher für Freizeitschützen gedacht? Wie sieht es mit der Kinder- und Jugendbetreuung aus?
- Trainingsmöglichkeiten / Trainer – Gibt es ausgebildete Trainer / Lizenztrainer? Wie läuft das Training ab? Gibt es spezielle Trainingsgruppen oder Trainingsvoraussetzungen?
- Kursangebote – Welche Kurse bietet der Verein an? Wann finden sie statt, wer kann teilnehmen, was kostet es?
- Turnierergebnisse – Von Turnieren, an denen Vereinsmitglieder teilgenommen haben. Oder von Turnieren, die der Verein organisiert hat.
- Turnierberichte und Berichte von anderen Vereinsveranstaltungen – Natürlich möglichst mit Fotos.
- Vereinseigener Parcours – Alles zum Parcours und die Parcoursnutzung, sofern der Verein einen eigenen, öffentlichen Parcours betreibt. Ist der Parcours nur für Vereinsmitgelider, dann sollte man den Parcours auf der Homepage besser verschweigen.
- Fotogalerien – Jeder schaut sich gern Fotos an.
- Bogensportwissen – Tipps und Tricks zum Training, dem Schußablauf, Bogentuning, Materialkunde und ähnliches kommen immer gut an.
Was man bei einer Vereins-Homepage sonst noch beachten sollte
Beachten Sie unbedingt eventuelle Urheberrechte. Kopieren Sie nicht einfach irgendwelche Texte oder Bilder aus dem Internet oder anderen Quellen ohne die ausdrückliche (schriftliche!) Einwilligung des Urhebers zu haben. Am besten sind Fotos, die man selbst gemacht hat.
Respektieren Sie auch das Recht am eigenen Bild, wenn Sie Fotos auf Ihrer Homepage veröffentlichen, auf denen Personen erkennbar sind. Am besten nehmen Sie einen entsprechenden Genehmigungspassus in Ihre Beitrittserklärung auf!
Beauftragen Sie ein aktives Mitglied mit dem Aufbau und der weiteren Betreuung Ihrer Vereinshomepage, der Spaß am Internet hat. Sorgen Sie dafür, dass es immer einen Stellvertreter gibt. Die Zugangsdaten für die Homepage sollte nicht nur eine Person kennen.
Nutzen Sie für Ihre Homepage am besten einen Baukasten-Anbieter wie JIMDO. Damit können auch Einsteiger schnell und einfach eine Homepage bauen. Außerdem gibt es meist auch ein kostenlsoes Basispaket, das zumindest zum Start für die allermeisten Internet-Auftritte ausreicht.
Text: © Martina Berg
Fotos: fotolia
Martina Berg ist Chefin von Bogensport Deutschland. Sie schießt intuitiv mit einem Hybridbogen, ist DFBV-Trainerin und Lippische Meisterin mit dem traditionellen Bogen. Als engagierte Händlerin kennt sie sich auch mit Compound- und Recurvebögen aus. Zusammen mit Bert Mehlhaff schreibt sie Bücher für Bogenschützen.