Bei vielen Bogenschützen gilt das Nachhalten als eigenständige Bewegung, die nichts mit dem eigentlichen Lösen zu tun hat. Dieses ist ein weitverbreiteter Irrtum, denn das Nachhalten ist ein wichtiger Teil des Lösevorgangs.
Es sollte vom Bogenschützen expliziert darauf geachtet werden, dass die korrekte Rückenspannung nicht verloren geht und das Nachhalten für ein bis maximal drei Sekunden nach dem Lösen stattfindet. Das Nachhalten muss zu einer natürlichen und gefühlsmäßigen Reaktion führen, wobei ein längeres Lösen dem kurzen (erzwungenen) Lösen vorzuziehen ist.
Hier noch einige wichtige Hinweise für den Bogenschützen:
Das Nachhalten sollte für jeden Bogenschützen einen wichtige Aspekt im gesamten Bewegungsablauf sein, denn wie alle Vorgänge im Körper, wird auch das Nachhalten vom Gehirn gesteuert. Hält der Bogenschütze korrekt nach, kann das Gehirn diese Phase (wie auch alles Andere) gut reproduzieren.
Dieser Tatbestand wirkt sich besonders gravierend auf längere Distanzen wie 90 – 70 – 50 – 30 Meter aus. Schon einen Millimeter den Bogenarm fallen lassen, bedeutet einen Tiefschuss mit einer deutlich geringeren Ringzahl in der geschossenen Passe und im Endergebnis.
Text und Foto: © Bert Mehlhaff
Martina Berg ist Chefin von Bogensport Deutschland. Sie schießt intuitiv mit einem Hybridbogen, ist DFBV-Trainerin und Lippische Meisterin mit dem traditionellen Bogen. Als engagierte Händlerin kennt sie sich auch mit Compound- und Recurvebögen aus. Zusammen mit Bert Mehlhaff schreibt sie Bücher für Bogenschützen.