Was ist der Sehnenschatten und wie setze ich ihn richtig ein?
Hat der Recurve-Bogenschütze seinen Ankerpunkt (Zeigefinger schließt bündig mit dem Kieferknochen ab) gefunden, befindet sich nun die Sehne Mitte Kinn und direkt vor seinem Zielauge.
Da der Abstand zwischen Sehne und Auge relativ gering ist, sieht der Bogenschütze die Sehne „verschwommen“. Dieser Zustand wird mit dem Begriff „Sehnenschatten“ umschrieben. Es handelt sich hierbei nicht um einen durch eine Lichtquelle hervorgerufenen Schattenwurf der Sehne sondern die Sehne selbst.
Merke: Die Sehne ist der Sehnenschatten!
Der Rechtshandschütze schaut nun mit seinem rechten Auge entweder direkt durch die Sehne hindurch oder alternativ links oder rechts an der Sehne vorbei.
Geschieht dieses aus Unwissenheit oder mangelnder Konzentration des Schützen unterschiedlich, so ergeben sich unterschiedliche Trefferlagen in seitlicher Richtung (hier: links und rechts vom Zentrum).
In der Regel verläuft dieser „verschwommene Strich“ rechts entlang des Visiers oder links an der Kante des Bogenfensters. Bei der Schießtechnik des Seitenankers kann der Sehnenschatten aber auch an der Außenkante des Mittelteils liegen.
Um eine Korrektur des Sehnenschattens vorzunehmen, bewegt der Bogenschütze nun seinen Kopf leicht nach links oder nach rechts. Solange, bis die Sehne (der Sehnenschatten) die korrekte Position eingenommen hat.
Egal, welche Position des Sehnenschattens vom Schützen favorisiert und angewendet wird, wichtig ist, dass er immer die gleiche Position hat.
Zur Verdeutlichung der Wichtigkeit des Sehnenschattens hier noch eine kleine graphische Darstellung zu diesem Thema:
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Text & Grafik: © Bert Mehlhaff
Foto: © Martina Berg
Martina Berg ist Chefin von Bogensport Deutschland. Sie schießt intuitiv mit einem Hybridbogen, ist DFBV-Trainerin und Lippische Meisterin mit dem traditionellen Bogen. Als engagierte Händlerin kennt sie sich auch mit Compound- und Recurvebögen aus. Zusammen mit Bert Mehlhaff schreibt sie Bücher für Bogenschützen.