Die Vorbereitung des Schusses – das Set Up des Bogenschützen

Zu Beginn möchte ich hier nochmal die Gewichtsverteilung des Körpers ansprechen. Der Bogenschütze verteilt sein Gewicht mit ungefähr 60 bis 70% auf die Fußballen und ungefähr 30 bis 40% auf die Fersen.

Die Hüften sind parallel zum Ziel ausgerichtet. Die Schultern werden jetzt in Linie zum Ziel gebracht (Stützlinie 1-3). Der Bogenschütze hebt seinen Arm an und verriegelt dabei seine Schulter. Dieses bedeutet, das der Bogenschütze beim Anheben des Bogens seine Schulter zurücknehmen und nach unten hin positionieren muss. In dieser Position muss der Bogenschütze verharren. Durch die zusätzliche Spannung direkt unter dem Brustkasten wird eine zusätzliche Stabilität erreicht.

Die Bauchmuskeln sind leicht angespannt (nicht verkrampfen). Grundbedingung hierfür ist, dass beide Schultern so tief wie möglich gehalten werden. Viele Bogenschützen neigen dazu, während sie in den Vollauszug gehen, vor allem die Schulter auf der Bogenseite nach oben zu ziehen/heben.

Dabei verlieren sie nicht nur ihre Stabilität, sondern verringern auch den Sehnenabstand zum Bogenarm. Eine Verkrampfung beim Ankern ist die Folge. Hier tritt dann die sogenannte „Schildkrötenhaltung“ ein. Der Kopf wird eingezogen und oftmals nach vorne gestreckt, die Schultern werden angehoben und die Nackenmuskulatur verspannt sich.

Ein lockeres Ankern unter dem Kinn ist jetzt nahezu unmöglich. Ebenso verändert sich der Blickwinkel des Bogenschützen ins Visier. Ein weiterer Aspekt hierbei ist, dass beim Einnehmen der körperlichen Ausrichtung ungewollt eine Rückenlage eingenommen wird. Dieses geschieht oftmals, um das Gewicht des Bogens instinktiv auszugleichen. Der Effekt verstärkt sich noch, umso mehr der Bogenschütze in den Vollauszug geht.

Ich empfehle daher, kurz vor dem Anziehen der Sehne sich leicht nach vorne zu beugen, um diese natürliche Tendenz auszugleichen. Der Bogenschütze sollte hier nochmal auf die empfohlene Gewichtsverteilung achten.

Text: © Bert Mehlhaff
Foto: © Martina Berg

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