Erst vor etwa 2.400 Jahren wurde die Armbrust erfunden. Damit entstand sie wesentlich später als der Bogen, der bereits seit der späten Jungsteinzeit vor etwa 30.000 Jahren benutzt wird.
Seit ihrer Erfindung hat sich die Armbrust aber meist parallel zum Bogen entwickelt und wird in jüngster Zeit als Sport- aber auch als Jagdgerät immer beliebter.
In ihrer Handhabung ist die Armbrust zwar präziser, aber erheblich langsamer (bezogen auf das Nachladen der Pfeile) als ein Bogen. Daher wurde sie im Gegensatz zum Bogen meist nur zur Verteidigung eingesetzt. Denn in befestigten Anlagen wie den mittelalterlichen Burgen konnte das Nachladen im Schutz der Mauern stattfinden.
Obwohl sowohl beim Bogen als auch bei der Armbrust der Sinn darin liegt, Pfeile abzuschießen, ähnelt die Armbrust von ihrer Technik her mehr einer Schusswaffe. Diese Ähnlichkeit macht die Handhabung einer Armbrust einfacher als die eines Bogens.
Dadurch (und durch die heute oft vorhandene Zieloptik) ist es einem Armbrustschützen möglich, schnell und ohne großen Trainingsaufwand recht gut zu treffen.
Ihre Präzision und Durchschlagskraft (speziell in den Compoundversionen) haben der Armbrust heute wieder einen festen Platz als Jagdwaffe erobert. Vor allem in den USA ist die Jagd mit der Armbrust sehr beliebt. Es gibt dort in den meisten Bundesstaaten eine genau geregelte Jagdzeit für Armbrustschützen.
Bevor Sie sich aber mit einer Armbrust aufmachen, um Ihren Sonntagsbraten zu erlegen sollten Sie sich informieren, ob die Jagd im jeweiligen Land erlaubt ist. In Deutschland gilt die Armbrust als Sportgerät, die Jagd damit ist ebenso wie mit dem Bogen verboten.
Es gibt momentan hauptsächlich drei Armbrustarten, die für Sport- und Freizeitschützen aber auch Jäger auf dem Markt sind.
Die Compound Armbrust
Genau wie im Bogenbereich sind es auch bei den Armbrüsten jene in der Compoundversion diejenigen, die die größte Leistung erzeugen können. Entwickelt wurden sie analog zum Compoundbogen ursprünglich für die Jagd. Dort werden sie auch heute noch hauptsächlich eingesetzt. Sie werden aber auch verstärkt zum Schiessen auf Zielscheiben im Sport- und Unterhaltungsbereich immer beliebter.
Zu erkennen sind Compound Armbrüste leicht an den Rollen (Cams) an den Wurfarmenden. Die Preise dafür beginnen bei etwa 300 Euro.
Die traditionelle Armbrust
Durch ihre weniger komplexe Bauweise (keine Cams und Kabel) und die damit verbundenen günstigeren Preise ist eine traditionelle Armbrust eher für den Unterhaltungsbereich geeignet. Es gibt aber auch in diesem Bereich qualitativ hochwertige Modelle. Preislich bewegen sich diese im mittleren Preissegment (ab ca. 250 Euro).
Die Pistolenarmbrust
Handlich und effektiv, unterhaltsam und sofort einsatzbereich. Pistolenarmbrüste ermöglichen es, mit kleinen Bolzen präzise auf kurze Distanzen zu schießen. Aufgrund des (meist) fehlenden Schulteranschanlages nicht so präzise wie die „großen“ Armbrüste. Gehört eher in den Fun-Bereich, es werden aber vereinzelt auch Wettkämpfe damit durchgeführt. Gibt es schon zu Preisen ab unter 30 Euro.
Frei ab 18 Jahren
Die Armbrust zählt in Deutschland zu den erlaubnisfreien Waffen. Sie darf ab 18 Jahre gekauft werden. Die Armbrust unterliegt lediglich dem Gebot der sicheren Aufbewahrung und muss vor dem Zugriff Unbefugter verwahrt werden. Die Pfeile müssen getrennt aufbewahrt werden.
Bei uns bestellte Armbrüste können wir nur verschicken, wenn Sie uns einen Altersnachweis zusenden. Wir melden uns deshalb per E-Mail bei Ihnen, bevor wir Ihre Bestellung ausführen.
Martina Berg ist Chefin von Bogensport Deutschland. Sie schießt intuitiv mit einem Hybridbogen, ist DFBV-Trainerin und Lippische Meisterin mit dem traditionellen Bogen. Als engagierte Händlerin kennt sie sich auch mit Compound- und Recurvebögen aus. Zusammen mit Bert Mehlhaff schreibt sie Bücher für Bogenschützen.