Brauche ich beim Bogenschießen einen Armschutz?

Einen Armschutz – brauche ich den beim Bogenschießen? Klare Antwort auf diese oft gestellte Frage: Jein!

Schützin mit Armschutz in Ärmelform – den Slip-On von Bohning (den gibt es in vielen Farben) – Foto: © Martina Berg
Hier sieht man sehr schön, wie die Sehne den Armschutz trifft. Ohne wäre es sehr schmerzhaft gewesen – und hätte mit Sicherheit einen Bluterguss verursacht! – Foto: © Martina Berg (Bogensport Deutschland)

Viele – meist vermeintlich erfahrene Bogenschützen oder männliche Anfänger – beantworten diese Frage gern mit „Nein, ich habe mir noch nie die Sehne an den Arm geschlagen!“. Schutz scheint wohl noch immer bei einigen ein Zeichen von Schwäche zu sein. Blödsinn, außer man steht auf Schmerzen!

Es geht auch ohne Armschutz – mit ist aber besser!

Natürlich funktioniert Bogenschießen auch ohne Armschutz. Ähnlich wie Fahrradfahren ohne Helm oder Autofahren ohne Sicherheitsgurt. Braucht man nicht, aber im Falle eines Falles ist es gut, Helm, Sicherheitsgurt oder einen Armschutz benutzt zu haben.

Okay, das Risiko beim Bogenschießen ohne Armschutz ist nicht gleich wirklich lebensgefährlich. Meist bleibt es ja bei blauen Flecken, Hämatomen oder in ganz extremen Fällen aufgeplatzter Haut. Tut aber doch oft sehr weh und sieht auch nicht so toll aus, oder?

Sehnenkontakt ist meist eine Folge mangelhafter Technik

Die Sehne sollte nach Möglichkeit keinen Kontakt mit dem Bogenarm bekommen. Neben den bereits genannten Verletzungen lenkt der Armkontakt die Sehne und damit natürlich auch den Pfeil ab. In der Regel ist der Sehnenschlag an den Arm eine Folge mangelhafter Schießtechnik. Oft ist der Ellbogen des Bogenarms nicht weit genug nach außen gedreht oder die Bogenschulter ist zu hoch gezogen (sogenannte Schildkrötenhaltung). Beide Haltungsfehler verkürzen den Abstand zwischen Bogenarm und Sehne so stark, dass ein Anschlagen am Arm kaum zu vermeiden ist.

Auch bei erfahrenen Bogenschützen, die eigentlich über eine ausgereifte Technik verfügen, passieren diese Haltungsfehler bei Müdigkeit oder Unkonzentriertheit. Gerade zum Ende eines anstrengenden Turniers oder eines langen Trainings kann selbst Spitzenschützen die Sehne schon mal an den Arm „knallen“. Darum tragen auch fast alle Top-Bogenschützen einen Armschutz.

Nachfolgend einige Beispiele von Weltklasseschützen mit Armschutz. Die Fotos wurden beim World Cup 2018 in Berlin gemacht:

Armschützer in Ärmelform (wie auf den beiden ersten Fotos zu sehen) eignen sich auch besonders gut dafür, langärmelige Trikots oder Jackenärmel eng am Körper zu halten. Dadurch wird die Gefahr des Sehnenkontakts mit flatternden Textilien und damit eine ungewollte Ablenkung des Schusses verhindert.

Fazit: Tragen Sie beim Bogenschießen immer einen Armschutz. Er schützt und gibt Ihnen zusätzlich ein sicheres Gefühl. Die verschiedenen Armschutz-Arten stelle ich Ihnen hier ausführlicher vor.

Text & Fotos: © Martina Berg

Ein Kommentar

  1. „Schutz scheint wohl noch immer bei einigen ein Zeichen von Schwäche zu sein. Blödsinn, außer man steht auf Schmerzen“
    Ääähem XD

    Ich hatte zu Anfang auch immer blaue Flecken, lustig ist ich wusste nie wo die herkamen. Es hat mir kaum wehgetan als die Sehne gegen meinen Arm geschlagen hat, also habe ich nicht gemerkt daß ich einen Bluterguss hatte. 😹 Upsi

    Jetzt habe ich gelernt wie ich sen Bogen halten muss, trotzdem hab ich immernoch keinen Armschutz.

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