Wir waren die Ersten – auf dem brandneuen Bogensportparcours Schaumberg im Saarland

Gestern, am Donnerstag, den 5. Juli 2018, hatten wir (Martina & Bert von Bogensport Deutschland) das große Vergnügen, einen brandneuen und noch nicht für die Öffentlichkeit freigegebenen 3D-Bogenparcours testen zu dürfen. Es handelt sich um den Bogensportparcours Schaumberg in 66636 Tholey (Landkreis St. Wendel, Saarland) am Schaumberg, direkt neben der Jugendherberge.

Logo des Bogensportparcours Schaumberg

Initiator und Betreiber David Kossmann von DK-Bow-Factory / Bogensportschule Saar hatte uns eingeladen. Die offizielle Eröffnung dieses neuen Parcours erfolgt erst am kommenden Sonntag, den 8. Juli 2018.

Bis dahin hatten David und sein Team noch allerhand Arbeit vor sich. Trotzdem nahm sich David die Zeit, uns persönlich zu begrüßen und uns von seinem langen Weg bis zur Fertigstellung des Parcours zu berichten.

„Als die zuständigen Verwaltungsmitarbeiter gesehen haben, wie gut wir die Wege angelegt und befestigt hatten, waren diese so begeistert, dass der Parcours auch für Wanderer zugänglich gemacht wurde. Für die optimale Sicherheit wurden von uns dann einige Schranken gebaut“, erzählte David Kossmann.

Eine der Fußgängerschranken – Foto: © Bert Mehlhaff

Der Startpunkt des Schaumbergparcours liegt direkt neben der Jugendherberge und in unmittelbarer Nähe des Erlebnisbades Schaumberg. Im Foyer des Erlebnisbades hat David einen kleinen Laden, in dem die Eintrittskarten verkauft werden. Dort können auch Bogenausrüstungen ausgeliehen werden. Jeder Schütze erhält als Eintrittskarte eine Scorecard, die sehr durchdacht ist und informativ gestaltet ist.

Scorecard – Vorder- und Rückseite

Nach der Anmeldung geht es quer über die Straße direkt zum Parcoursstart. Der Eingang ist nicht zu verfehlen: ein riesiges, geschnitztes Holz-Portal weist den Weg. Direkt dahinter befindet sich ein großer Einschießplatz (der noch nicht fertig war).

Die Wege zu den einzelnen Stationen sind hervorragend angelegt und befestigt. Fast alle Wegränder sind mit Holzstämmen gegen Abrutschen gesichert und ein großer Teil der Wege mit Holzschnitzeln/Rindenmulch „gepflastert“. Darauf geht man sehr angenehm.

Martina Berg (links) und David Kossmann auf dem Parcours. Hier sieht man gut die Weg-Gestaltung

Alle Steigungen ab 20 Grad sind mit Stufen versehen. Insgesamt ist der Parcours sehr gut und angenehm zu gehen und aufgrund der moderaten Steigungen familientauglich und auch für Schützen geeignet, die nicht mehr ganz so gut zu Fuß sind.

Dies bedeutet aber nicht, dass dieser Parcours für geübte Bogenschützen langweilig ist. Ganz im Gegenteil: Das Parcours-Bauteam hat es hervorragend verstanden, die einzelnen Ziele perfekt in die wunderschöne Mittelgebirgs-Landschaft einzufügen.

Biber bei der Arbeit

Meist führt der Parcours durch Laubwald. Nur gegen Ende geht es über freies Gelände und einige Wiesen. In das Unterholz und/oder Gestrüpp im Wald wurden einige herrliche Tunnel geschnitten, in denen oft „tierische“ Überraschungen wie beispielsweise eine riesige Kreuzspinne in ihrem Netz auf den Bogenschützen „lauert“.

Tunnelblick – am Ende lauert die Riesenspinne

Diese Kreuzspinne durfte ich „erlegen“. Es war der Premierenschuss, der allererste Schuss, der auf dem Schaumberger Bogenparcours abgegeben wurde. Für mich der Höhepunkt dieses Parcours!

Nach dem Premierenschuss: Martina mit der erlegten Spinne – echt riesig, das Tier!

Danke nochmals an David Kossmann für diese Ehre!

33 Stationen mit sicherlich über 120 Tieren warten auf begeisterte Bogenschützen. Nirgends steht nur ein einzelnes Ziel. Immer sind es fantasievoll arrangierte Tiergruppen, die wunderschön anzuschauen sind: Dachse schauen aus ihrem Bau, ein Murmeltier steckt in einer Mülltonne, ein Krokodil und ein Geier teilen sich ein erlegtes Wildschwein, ein Wespenschwarm ruht sich auf Bäumen aus, eine Elster nutzt einen Bison als „Parkplatz“ und und und…

Riesenschlange, bereit sich auf ein Opfer zu stürzen…
Jagdszene mit Luchsen und Wildschwein
Nutrias in einem Abflussrohr – Vorsicht, Pfeilbruchgefahr!
Diese Mülltonne wurde so im Wald gefunden und geschickt in den Parcour integriert.
Krokodil mit Wildschweinkeule

Jede einzelne Station erzählt eine eigene kleine Geschichte. Ich werde jetzt nicht alles verraten – fahrt am besten bald einmal hin und laßt Euch überraschen. Übrigens sind nahezu alle Ziele mit ausreichend großen Backstopps versehen.

Etwa auf der Hälfte der Strecke gibt es eine Raststation (die zwar bei unserem Besuch noch fehlt, aber bis zur Eröffnung fertig sein wird). Hier gibt es auch viele Parkplätze. Wer diesen doch recht zeitintensiven Parcours nicht an einem Tag bewältigen will, kann hier wunderbar aussteigen und am nächsten Tag ab hier weiter machen.

Eine Möglichkeit zur Einkehr bietet die Schaumberg-Alm auf dem höchsten Punkt des Parcours gleich unterhalb des Schaumbergturms. Hier gibt es auch öffentliche Toiletten.

Den größten Teil des Parcours hat man an dieser Stelle bereits hinter sich – es kommen jetzt nur noch 7 Schüsse, die aber teilweise besonders weit sind: auf der Kräuterwiese stehen Bisons und etwas weiter zwei kämpfende Steinböcke.

Martina Berg bei ihrer Lieblingsbeschäftigung: Bogenschießen

Vom letzten Ziel ist es dann nur noch ein kurzer Weg bis zurück zum Startpunkt.

Leider war das Wetter an unserem Testtag nicht wirklich schön. Mehr oder wenig starker Regen begleitete uns den ganzen Weg. Trotz der Nässe sind wir selbst an steileren Abschnitten nicht einmal ins Rutschen gekommen – dank der hervorragend angelegten und befestigten Wege und Stufen.

Unbedingt erwähnenswert ist noch die wirklich gute Beschilderung. Obwohl angeblich noch etliche Schilder fehlten: Wir haben ohne Probleme den Weg durch den Parcours gefunden. Besonders gefallen hat uns auch die Ausschilderung einer Wartezone vor jedem Ziel. Ein meditierender Buddha bittet auflaufende Schützen um Geduld.

Beschilderung der Wartezone, die es vor jedem Ziel gibt!

Die offizielle Eröffnung der Bogenwiese erfolgt am kommenden Sonntag, den 8. Juli 2018 durch zwei absolute Spitzen-Bogenschützen: Lisa Unruh und Florian Kahllund. Mehr Infos zu den Eröffnungsfeierlichkeiten gibt es hier.

Fazit: Der Schaumberger Bogensportparcours ist ein durchdachter, anspruchsvoll gestellter und landschaftlich wunderschöner Parcours, den jeder Bogenschütze mindestens einmal geschossen haben sollte.

Victor’s Seehotel Weingärtner

Und wer jetzt eine Unterkunft für einen Kurzurlaub im Saarland in der Nähe des Schaumberger Bogensportparcours sucht: wir empfehlen das Victor’s Seehotel Weingärtner – das erste Bogensporthotel im Saarland. Dort waren wir zu Gast. Eine ausführliche Vorstellung dieses Hotels finden Sie hier.

Text: © Martina Berg
Fotos: © Bert Mehlhaff, Martina Berg

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