Die Toxophilie (von toxon = griechisch für Bogen) ist die Wissenschaft vom Bogenschießen. Diesen Begriff findet man in der ersten ausführlichen Anleitung zum Bogenschießen, die unter dem Titel „Toxophilus„ im Jahr 1545 in London erschien.

Der Autor Roger Ascham (um 1515-1568) war ein englicher Pädagoge, der von seinen Ärzten frische Luft und Bogenschießen verordnet bekam, um seine stark angegriffenen Gesundheit wieder herzustellen.
Das Bogenschießen begeisterte ihn sehr. Mit viel Sorgfalt und Geduld studierte er die Geheimnisse der Kunst des Bogenschiessens und schrieb seine Beobachtungen – garniert mit allerlei philosophischen Gedanken – nieder. So entstand eines der wichtigsten Werke über das Bogenschießen.
Ein berühmtes Zitat aus seiner Schießlehre lautet:
Fayre shootynge, comes of these Thynges: of standynge, nockynge, drawynge, holding and lowsyng.
Auf gut Deutsch:
Gutes Schießen kommt von diesen Dingen: Vom Stehen, dem Auflegen des Pfeils, dem Spannen, Halten und Abschießen.
Dieser ersten schriftlichen Überlieferung der Einteilung des Schussablaufes folgten seitdem alle weiteren Darstellungen der Toxophilie.

Martina Berg ist Chefin von Bogensport Deutschland. Sie schießt intuitiv mit einem Hybridbogen, ist DFBV-Trainerin und Lippische Meisterin mit dem traditionellen Bogen. Als engagierte Händlerin kennt sie sich auch mit Compound- und Recurvebögen aus. Zusammen mit Bert Mehlhaff schreibt Sie Bücher für Bogenschützen.