Die Toxophilie ist die Wissenschaft vom Bogenschießen

Die Toxophilie (von toxon = griechisch für Bogen) ist die Wissenschaft vom Bogenschießen. Diesen Begriff findet man in der ersten bekannten ausführlichen Anleitung zum Bogenschießen, die unter dem Titel Toxophilus (Die Schule des Bogenschießens)“ im Jahr 1545 in London erschien.

Roger Ascham (um 1515-1568)

Der Autor Roger Ascham (geboren um 1515 in Kirby Wiske, North Riding of Yorkshire – gestorben am 30. Dezember 1568 in London) war ein englischer Pädagoge, der von seinen Ärzten frische Luft und Bogenschießen verordnet bekam, um seine stark angegriffene Gesundheit wieder herzustellen.

Das Bogenschießen begeisterte ihn sehr. Mit viel Sorgfalt und Geduld studierte er die Geheimnisse der Kunst des Bogenschiessens und schrieb seine Beobachtungen – garniert mit allerlei philosophischen Gedanken – nieder. So entstand eines der wichtigsten und frühesten Werke über das Bogenschießen.

Sein Text über die praktische Kunst des Bogenschießens war gleichzeitig ein Beweis dafür, dass die Englische Sprache ausgefeilt genug war, um ein solches komplexes Thema verständlich abzuhandeln. Er widmete sein Werk dem König Heinrich VIII. und stellte es diesem auch persönlich vor. Der Regent war davon so angetan, dass er Ascham eine Rente von 10 Pfund zuerkannte.

Ein berühmtes Zitat aus seiner Schießlehre lautet:

Fayre shootynge, comes of these Thynges: of standynge, nockynge, drawynge, holding and lowsyng.

Auf gut Deutsch:

Gutes Schießen kommt von diesen Dingen: Vom Stehen, dem Auflegen des Pfeils, dem Spannen, Halten und Abschießen.

Dieser ersten schriftlichen Überlieferung der Einteilung des Schussablaufes folgten seitdem alle weiteren Darstellungen der Toxophilie.

Und selbst heute sind dies im Bogensport noch immer die Dinge, die ein Bogenschütze trainieren und beherrschen sollte um kontinuierlich das Gold zu treffen.

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