Zieht der Bogenschütze die Sehne zum Ankerpunkt im Gesicht, so sollte er zunächst eine kurze Sichtkontrolle des Pfeils (kurz vor dem Ankern) in der Klickerposition durchführen. Dieses gewährleistet eine höhere Gleichmäßigkeit in der durchgeführten Bewegungsphase.
Da die Sehne vom Bogenschützen nicht allein durch seine Rückenmuskulatur in die gewünschte Position gezogen werden kann, muss er zunächst die Muskulatur im Unter- und Oberarm sowie den Handmuskeln zum Einsatz bringen. Danach sollte es dem Bogenschützen möglich sein, diese Energie auf die Rückenmuskeln zu übertragen.
Dieses fällt vielen Schützen äußerst schwer, da sie den Übergang nicht bewusst durchführen, sondern sich schon mit dem Vorgang des Zielens beschäftigen, was in diesem Stadium noch keinerlei Bedeutung haben sollte.
Hat der Bogenschütze seinen Ankerpunkt gefunden, muss er zunächst sicher stellen, dass er mit der Pfeilspitze unter dem Klicker zum Halten kommt (Sichtkontrolle). Die Pfeilspitze sollte sich lediglich 2 bis 3 Millimeter von der Klickerzunge entfernt befinden.
Ist jetzt die kritische Halteposition erreicht, muss der Bogenschütze seine volle Konzentration wieder auf die Rückenmuskulatur legen und dort auch bleiben. Er darf auf keinen Fall die Verbindung zu seiner Rückspannung verlieren, da sonst die nächste Phase nicht eingeleitet werden kann.
Erst jetzt, in der Halteposition, sollte der Bogenschütze bereit sein, den nächsten Prozess des Zielens und der Expansion einzuleiten.
Text und Foto: © Bert Mehlhaff
Martina Berg ist Chefin von Bogensport Deutschland. Sie schießt intuitiv mit einem Hybridbogen, ist DFBV-Trainerin und Lippische Meisterin mit dem traditionellen Bogen. Als engagierte Händlerin kennt sie sich auch mit Compound- und Recurvebögen aus. Zusammen mit Bert Mehlhaff schreibt sie Bücher für Bogenschützen.