Bogensport und Gesundheit

Da es diverse ausführliche Studien in Bezug auf das gesundheitliche Potential des Bogenschießens gibt, möchte ich in diesem kleinen Artikel nur auf einige wesentliche Punkte hinweisen und sie kurz erläutern.

Grundsätzlich ist zunächst festzustellen, dass jede sportliche Betätigung positive Auswirkungen auf unseren Körper/Organismus hat, egal in welchem Alter diese durchgeführt wird. Wenn man allerdings beim Bogenschießen die Frage stellt, was sich jemand speziell vom Schießen mit dem Bogen erwartet, bekommt der Fragesteller oft die folgende Antwort: K o n z e n t r a t i o n.

Dieses ist offensichtlich das Bild eines Bogenschützen in Aktion und zeigt, dass es sich eigentlich um die jeweiligen Bewegungsabläufe eines Schützen handelt die letztendlich folgende Punkte beinhaltet:

  • Körperliche Anstrengung = Kraft
  • Fixierung auf das Ziel = Konzentration
  • Entspanntes Lösen = Treffer

Aus meiner Sicht ist „Ruhe“ für ein gesundes und erlebnisreiches Bogenschießen der weitaus bessere Begriff! Er verbindet den Einsatz von Kraft mit der Fixierung auf das Ziel und der Entschlossenheit dieses zu treffen. Werden alle dem Bogensport zugerechneten Bewegungsabläufe (siehe auch Positionsphasenmodell) korrekt sowie dem Alter entsprechend leistungsgerecht ausgeführt, ergeben sich schnell folgende Verbesserung:

Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit
Der Bogenschütze muss alle inneren und äußeren Ablenkungen ausblenden können, sich dann auf sich konzentrieren und alle Bewegungsabläufe reproduzieren. Die Fähigkeit zur Konzentration kann dabei helfen, sich in Stresssituationen im Wettkampf oder auch im Alltag besser zu Recht zu finden und angemessen zu reagieren.

Ausdauer und Geduld
Im Bogensport ist Geduld und Ausdauer gefragt, da es nicht um Geschwindigkeit, sondern um Präzision geht. Um Präzision benötigt viel Ausdauer und viel Geduld. Gerade in der heutigen, oftmals sehr hektischen Zeit, stellt das Bogenschießen einen hervorragenden Ausgleich zum Alltag dar.

Beweglichkeit der Hände und Finger
Die Finger und Hände gewinnen durch den Bogensport (bei regelmäßigem Training) Zusehens an Stärke und Beweglichkeit, da sie während der Durchführung eines Schusses in ihrer vollen Bewegungsbandbreite gefordert werden.

Verbesserte Hand – Auge – Koordination und besseres Balancegefühl
Durch das korrekte Zusammenspiel der Beine, der Bauch- und Rumpfmuskulatur, der Arme, der Hände, der Rücken-, Schulter- und Nackenmuskulatur, des Kopfes und der Augen wird die Hand – Auge – Koordination gezielt trainiert und ständig verbessert und gefestigt. Ebenso das Balancegefühl des Sportlers, was dazu führt, dass der körperliche Schwerpunkt immer besser gehalten werden kann.

Zuwachs der Stärke und Ausdauer
Werden die Bewegungsabläufe im Bogensport korrekt ausgeführt, so führen diese zur Stärkung der Arme, der Brustmuskulatur, der Hände, der Schultern, dem Nackenbereich sowie der Rumpfmuskulatur. Ähnlich wie beim Trainieren mit Gewichten erfolgt ein Muskelzuwachs der zur Erhöhung der Ausdauer und Beweglichkeit führt.

Steigerung des Selbstbewusstseins
Definition: Zum einen wird darunter das aktive durch innere Denkvorgänge herbeigeführte Erkennen der eigenen Persönlichkeit verstanden. Zum anderen beschreibt Selbstbewusstsein etwas, dass mit Vertrauen, Zuversicht, Sicherheit und Gewissheit verbunden wird. Ein selbstbewusster Mensch verspürt diese Dinge in so starkem Maße, dass er seiner Zukunft relativ optimistisch, angstfrei, sorglos und unbekümmert entgegengeht.

Im Bogensport wurde messbar nachgewiesen, dass eine deutliche Verbesserung der körperlichen Form und der erworbenen Technik zu mehr Selbstachtung und Selbstvertrauen beiträgt. Dieses im Bogensport erworbene „mehr an Selbstvertrauen“ wird mit in den Alltag übernommen und hat somit auch hier positive Auswirkungen des täglichen Lebens.

Für alles offen
Der Bogensport kann sowohl von Menschen mit körperlichen als auch von Menschen ohne Einschränkungen ausgeübt werden. Er ist somit ein idealer Familiensport in einem Altersrahmen von 6 bis 99 und mehr Jahren.

Text: © Bert Mehlhaff
Fotos: © Martina Berg

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