2. Lippische Meisterschaften im Bogenschießen am 18. Juni 2017 in Bad Salzuflen-Schötmar

Petrus meinte es gut mit uns bei den zweiten Lippischen Meisterschaften im Bogenschießen am vergangenen Sonntag – etwas zu gut! Es war heiß, richtig heiß. Regelmäßiges trinken zwischen den Passen war quasi Pflicht und wir waren froh, das wir als Schattenspender einen Pavillon mitgenommen hatten.

Unser Schattenspender – gut, dass wir den Pavillon dabei hatten!

Die Bogensportabteilung der SG Bad Salzuflen war als Ausrichter in diesem Jahr für die Organisation verantwortlich. Als Austragungsort diente eine Wiese neben dem Schützenhaus in Schötmar, die leider nicht für alle Teilnehmer gleiche Bedingungen bot.

So bestand die Schießlinie für die Schützen, die bis auf 30 m Entfernung schossen aus Schotter. Die Schützen, die auf weitere Entfernungen antraten standen im Gegensatz dazu auf Gras. Zwar war die Wiese frisch gemäht, doch der üppige Rasenschnitt war leider nicht weggeräumt. Nicht gut für Heuschnupfengeplagte und auch das Pfeilewiederfinden wurde dadurch nicht unbedingt leichter.

Der Platz mit den Schießscheiben

Nach der obligatorischen Bogenkontrolle und den üblichen Probepassen ging es mit einiger Verspätung dann in den eigentlichen Wettkampf.

Erwartungsvolle Schützen bei der Begrüßung durch den Veranstalter

Leider gab es eine längere unplanmäßige Pause, weil die Ampelanlage einige Zeit ausfiel. Das war nicht gut für meine Konzentration, ich schoss direkt nach dieser Unterbrechung eine recht schlechte Passe (daran muß ich wohl noch arbeiten).

Kleiner Plausch mit den Bogenschützen aus Horn-Bad Meinberg

Es wurden zwei Durchgänge zu je 30 Pfeilen geschossen. Nach dem ersten Durchgang lag ich mit 218 Ringen noch voll im Plan (ich wollte eigentlich 410 Ringe schiessen). Die Hitze setzte mir nicht allzu sehr zu, weil ich mich zwischen meinen Passen in den Schatten setzten konnte und ich diesmal regelmäßig getrunken habe.

Bogenschützen an der Schießlinie

Die Mittagspause war für mich persönlich zu lang und die Essensauswahl leider auch nicht mein Ding: in der Gaststätte im Schützenheim gab es leider nur das übliche Fastfood-Futter. Bratwurst, Pommes, Schnitzel. Alles, was so richtig schön fettig ist und schwer im Magen liegt. Ich hätte mich über belegte Brötchen o.ä. gefreut. Es gefällt mir besser, wenn das Catering vereinsintern organisiert wird. Dann gibt es meist schmackhafte belegte Brötchen und Brote und meist auch leckere selbstgebackene Kuchen. Diesmal nicht, aber zum Glück hatte ich ausreichend Bananen dabei.

Die erste Passe ist beendet

Wie schon gesagt: für mich war die Pause zu lange. Außerdem hatte ich nach dem langen Sitzen und vermutlich zu verkrampftem Stehen im ersten Durchgang starke Schmerzen in den Oberschenkeln. Ich konnte kaum schmerzfrei stehen und dementsprechend war das Ergebnis des zweiten Durchgangs: einfach nur mies (167 Ringe). Mit gesamt 385 Ringen habe ich mein Ziel von 410 dann doch erheblich verfehlt und war einfach nur froh, das der Wettkampf zu Ende war.

Trefferaufnahme und Pfeileziehen

Gestartet bin ich in der Klasse Traditionelle/Blankbogen Damen Altersklasse und ich war die einzige Frau mit einem Langbogen und auch die einzige die nicht mit einem Zielsystem geschossen hat (ich schieße instinktiv). Angetreten bin ich für meinen Heimatverein, den SV Alverdissen. 12 Alverdisser waren dabei – wir stellten bei insgesamt 45 Aktiven  die zweitstärkste Gruppe nach dem ausrichtenden Verein. Und wir nahmen sagenhafte 9 Medaillen mit nach Hause.

Die Bogenschützen des SV Alverdissen

Leider war dann die abschließende Siegerehrung ein ziemliches Chaos. Zunächst einmal wurde mit der Ehrung begonnen, bevor überhaupt die Endergebnisse ausgehängt waren. Das ist leider auch nicht regelkonform. Denn so hatten die Teilnehmer keine Möglichkeit, die Auswertung zu überprüfen und gegebenenfalls Einspruch einlegen zu können.

Dann wurden kurzfristig nachträglich  – teilweise erst während der Siegerehrung – einfach einige Klassen zusammengelegt. So wurde ich zunächst als Erstplatzierte aufgerufen und hatte auch schon meine entsprechende Medaille fast um den Hals als es plötzlich hieß, wir werten einfach Damen und Herren gemeinsam. Da blieb mir dann nur Platz zwei. Und dann werde ich auch noch ersthaft gefragt „Sie sind doch nicht böse?“. Doch, war ich und bin ich immer noch!

Alverdisser Medaillenträger

Trotzdem bin ich lippische Meisterin, denn ich war die beste Schützin mit dem traditionellen Bogen! Aufgrund meiner Beschwerde bekam ich auch später dann doch noch die Medaille für den ersten Platz.

Auch bei den anderen Klassen gab es so einige Unstimmigkeiten, die nach der Ehrung zu diversen Diskussionen und Unmut führten. Echt schade – solch ein chaotischer Abschluß eines eigentlich ganz netten Turniertages.

Ohne uns unberechtigt loben zu wollen – wir, die Bogenschützen vom SV Alverdissen hatten als Ausrichter der ersten Lippischen Meisterschaften vor zwei Jahren die Organisation und den Ablauf wesentlich besser im Griff.

Text: © Martina Berg
Fotos: © Martina Berg / Bert Mehlhaff

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