Als Händler mit Reparaturwerkstatt und ausgebildete Bogensport-Trainer werden wir häufig mit Compoundbögen konfrontiert, die nur durch unsachgemäße Handhabung ruiniert wurden.
Das ist nicht nur ärgerlich, sondern in der Regel leider auch recht teuer. Und bei manchem Bogen konnten wir auch nur noch einen Totalschaden diagnostizieren. Das muß nicht sein. Daher geben wir – gerade den Anfängern unter den Compoundschützen – hier einige einfache Tipps, die die Lebensdauer Ihres „guten Stücks“ deutlich verlängern können.
Leerschüsse sind oft tödlich (für den Bogen)
Der Compoundbogen darf niemals leer geschossen werden. Wenn Sie Ihren Bogen ausgezogen haben, ohne einen Pfeil eingelegt zu haben, muss die Sehne langsam und gewissenhaft mit der Hand/Muskelkraft wieder nach vorne geführt werden. Wichtig ist, den Bogen dabei nicht zu verkanten oder leichtfertig loszulassen. Wird die Sehne ohne Pfeil losgelassen, kann dies zu schweren Beschädigungen des Compoundbogens führen. Meist zerlegt es dabei die Cams. Auch sind Verletzungen am Körper des Schützen möglich.
Merksatz: Die Sehne darf niemals ohne Pfeil ausgelöst werden!
Auch Hitze tut dem Bogen nicht gut
Der Bogen darf niemals großer Hitze ausgesetzt werden! Gerade in den Sommermonaten, in denen die Sonne die Hitze im Auto auf Höchstwerte treibt, sollten Sie Ihren Bogen diesen hohen Temperaturen nicht aussetzen, da dieses zu Beschädigungen der Bogenarme führen kann.
Beachten Sie die maximale Auszugslänge
Ein Compoundbogen darf niemals über die empfohlene Auszugslänge des Herstellers hinaus ausgezogen werden! Das „Überziehen“ und „Überdehnen“ verursacht übermäßigen Druck auf die Bogenarme, dem Mittelteil und den mechanischen Anbauteilen.
Überprüfen Sie Ihren Bogen vor jedem Schießen
Der Bogen sollte vor jedem Gebrauch sorgfältig und gewissenhaft geprüft werden! Achten Sie bitte auf festen Sitz aller am Bogen befindlichen Schrauben und deren Verbindungen. Prüfen Sie, ob alle Zubehör- und Anbauteile richtig festsitzen und ob alle Kabel und die Sehne frei von Beschädigungen sind.
Zusätzliche Warnhinweise
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- Überprüfen Sie regelmäßig und gewissenhaft Ihre Pfeile. Hierbei achten Sie besonders auf Risse, Knicke, Verbiegungen, Dellen und Beulen. Ein defekter Pfeil kann für den Schützen, sich in der Nähe befindlichen Personen und/oder dem Bogen zu einem erheblichen Sicherheitsrisiko führen.
- Eine falsche Handhabung kann zu erheblichen Verletzungen führen. Beachten Sie daher alle relevanten Sicherheitsbestimmungen sowie den gemachten Angaben des Herstellers. Das den meisten Compoundbögen beiliegende Datenblatt wird ihnen hier gute Hinweise liefern.
- Trauen Sie sich Veränderungen und Einstellungen am Bogen (noch) nicht selbst zu, so überlassen Sie dieses bitte einem Fachkundigen oder dem Fachhändler. Mancher Fachhändler zeigt Ihnen auch gern wie es geht, wenn Sie diese Arbeiten zukünftig selbst übernehmen wollen.
- Schießen Sie nur auf 100% sichere Ziele. Überprüfen Sie im Vorfeld des Schießens, ob das Ziel, die Scheibe, der Pfeilfang und der umliegende Bereich sicher sind und den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Letztendlich sind nur Sie für Ihren Schuß verantwortlich!
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Text: © Bert Mehlhaff
Fotos: © Martina Berg
Martina Berg ist Chefin von Bogensport Deutschland. Sie schießt intuitiv mit einem Hybridbogen, ist DFBV-Trainerin und Lippische Meisterin mit dem traditionellen Bogen. Als engagierte Händlerin kennt sie sich auch mit Compound- und Recurvebögen aus. Zusammen mit Bert Mehlhaff schreibt sie Bücher für Bogenschützen.
Kann ich Euch, nur Recht geben! Ich schieße seit 14 Jahren Compound! Habe auf Turnieren böse Sachen gesehen! Ich habe nicht die Zeit und das Wissen, einen Compound einzustellen! Aber einen Tipp…Fachhändler, ich betone FACHHÄNDLER!!!Und Compound 💪💪💪💪👍👍👍das beste Hobby der Welt!
Hallo Frank!
Danke für Deine Zustimmung.
VG Martina Berg