Welcher Armschutz eignet sich für welchen Bogenschützen?

Warum jeder Bogenschütze einen Armschutz tragen sollte, habe ich hier bereits erklärt. Aber welcher Armschutz ist jetzt der Richtige für Sie? Diese Frage versuche ich in diesem Artikel zu beantworten.

Unsere Top-Schützin Lisa Unruh trägt einen kleinen Armschutz von Beiter | Foto: © Martina Berg

Für jeden Armschutz gilt: er sollte einen Verschluss haben, mit dem jeder Bogenschütze in der Lage ist, sich den Armschutz selber anzulegen. Außerdem sollten die Befestigungsriemen möglichst verstellbar sein. Besonders praktisch sind Klick- oder Klettverschlüsse.

Der richtige Armschutz für Bogensport-Einsteiger

Gerade bei Anfängern, die das Bogenschießen erlernen und bei denen die Technik naturgemäß noch nicht ausgereift und stabil ist, ist ein Armschutz sehr wichtig. Geeignet ist hier ein langer Armschutz, der Ober- und Unterarm abdeckt. Dieser sollte zudem recht stabil und ausreichend dick sein – also am besten Leder oder Kunstleder.

Merkmale eines Armschutzes für Bogensport-Anfänger:

  • langer Armschutz
  • schützt Ober- und Unterarm
  • stabil und dick (Leder- oder Kunstleder)
White Feather Armschutz East Leder lang

Der richtige Armschutz für fortgeschrittene Anfänger

Sie schießen schon eine Weile und haben einen guten, aber noch ausbaufähigen Schießstil. Auch an der Kraft und der mentalen Stärke müssen Sie noch arbeiten. So passiert es Ihnen noch hin und wieder, dass die Sehne gegen Ende eines längeren Trainings manchmal an den Unterarm schlägt. An den Oberarm sollte die Sehne jetzt nicht mehr kommen. Dann ist für Sie ein kurzer Armschutz geeignet, der Ihren Unterarm bedeckt. Wählen Sie als fortgeschrittener Anfänger einen etwas größeren Unterarmschutz, der auch recht stabil ist.

Merkmale eines Armschutzes für fortgeschrittene Anfänger

  • etwas größerer Unterarmschutz
  • stabil und etwas dicker
  • Leder oder Kunststoff (oder Metall)
Krossen Armschutz Fabric Small – für den Unterarm, stabil und dicker

Der richtige Armschutz für erfahrene Bogenschützen

Ihr Schießstil ist stabil, Sie haben kaum noch Kraftprobleme auch bei längeren Turnieren und Sie können Ihre Konzentration lange halten. Dann können Sie einen recht kleinen Unterarmschutz oder einen Armschutz in Ärmelform wählen.

Merkmale eines Armschutzes für erfahrene Bogenschützen

  • kleiner Unterarmschutz
  • Leder, Kunststoff, Metall oder Ärmel mit Verstärkung
Beiter Armschutz – gibt es in vielen Farben und zwei „Härten“

Für jeden Armschutz gilt: er muss für den Bogenschützen angenehm zu tragen sein. Am besten ist es, wenn man gleich nach dem Anlegen vergisst, dass man einen Armschutz trägt. Auch die Passform ist wichtig. Der angelegte Armschutz sollte weder die Durchblutung behindert noch verrutschen. Oft braucht man schon etliche Versuche, bis man DEN Armschutz für sich gefunden hat.

Welche Größe ist die Richtige?

Armschützer, die den Ober- und Unterarm schützen, gibt es oft in zwei Größen: für Erwachsene und für Kinder.

Bei den kleinen Armschützern, die nur den Unterarm bedecken, gibt es meist nur eine Einheitsgröße. Durch die in der Regel verstellbaren Befestigungsbänder passen sie den allermeisten Bogenschützen.

Traditioneller Armschutz Lamina von Antur Archery

Die folgende Grafik bietet Ihnen einen groben Anhaltspunkt zur Größenbestimmung für traditionellen Armschutz aus Leder:

Welches Material ist das Beste?

Diese Frage lässt sich nicht wirklich beantworten – das ist schlicht Geschmackssache. Für traditionelle Schützen kommt meist nur ein Lederarmschutz in Frage. Ich persönlich bevorzuge den Slip-On von Bohning (elastisches Textil mit Gummiverstärkung – leider nicht mehr lieferbar) und den Soft-Armschutz von Beiter (flexibler Kunststoff). Zu Beginn meiner Bogenschützen-Karriere habe ich auch einen traditionellen Lederarmschutz aus Wildleder getragen.

Armschutz Slio-On von Bohning – in verschiedenen Größen und Farben (nicht mehr lieferbar)

Welche Befestigung ist empfehlenswert?

Wichtig ist die einfache Handhabung: Sie sollten in der Lage sein, den Armschutz schnell und vor allem ohne fremde Hilfe anzulegen. Am praktischsten sind meiner Meinung nach elastistische Riemen mit Klick- oder Klettverschluss. Klettverschlüsse haben den Nachteil, dass sie irgendwann einmal nicht mehr richtig „kleben“.
Traditionelle Armschützer werden meist mit einer Gummikordel befestigt, die man um Haken „wickelt“. Klingt kompliziert, ist aber eigentlich recht einfach. Braucht aber trotzdem anfangs etwas Übung.

Bearpaw Brandy von Bearpaw mit Befestigungshaken und Gummikordel

Text: © Martina Berg
Foto: © Martina Berg, Hersteller

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