Technikbogen (Nullbogen) für das Bogensport-Training selber bauen

Bei unseren Bogensport-Seminaren für Einsteiger bekommen die Teilnehmer in den ersten drei bis vier Trainingseinheiten noch keinen „richtigen“ Bogen in die Hand. Die richtige Technik wird zunächst ausgiebig mit einem sogenannten Technik- oder Nullbogen geübt.

Schützin beim Training mit Nullbogen und Federball – Foto: © Martina Berg

Ein Nullbogen ist ein Plastikrohr mit einer einfachen Schnur als Sehne. Das Zuggewicht ist gleich Null (daher auch der Name) und für den Anfang ideal, um ohne große körperliche Anstrengung die Bewegungsabläufe des Bogenschießens zu erlernen.

Aber auch für fortgeschrittene Bogenschützen ist er ein nützliches Hilfsmittel, um gezielt an diversen „Baustellen“ zu arbeiten. Denn auch wenn man schon lange schießt, schleichen sich immer wieder einmal Fehler ein, die man mit einem Technikbogen relativ leicht beheben kann.

Solch einen Technik- oder Nullbogen können Sie recht einfach selber bauen. Das dafür notwendige Material bekommen Sie in jedem Baumarkt, das Werkzeug haben die meisten bestimmt schon zu Hause.

Material:

  • Isolierrohr (Länge 2 m, Durchmesser 20 mm)
  • PE-Rohrisolierung (Länge 1 m, Innendurchmesser 20 mm)
  • Schnur (z.B. Polypropylenschnur, ca. 5 mm stark)
  • ev. Gleitmittel (z.B. Ballistol)

Werkzeuge:

  • Bohrmaschine (ev. mit Bohrmaschinenständer, erleichtert die Arbeit ungemein)
  • Schraubendreher (Kreuzschlitz)
  • Feuerzeug

Und los geht’s: zunächst jeweils etwa 2 cm von jedem Ende des Isolierrohres ein Loch bohren. Dabei darauf achten, das beide Löcher auf der gleichen Seite des Rohres liegen.

Nicht auch die andere Seite durchbohren und nur so groß, dass die Schnur gerade hindurch paßt! Das Loch mit einem Kreuzschlitzschraubendreher etwas weiten und dabei die Grate leicht glätten.

Von der Rohrisolierung ein Stück abschneiden (ca. 15 cm, dient als Griffstück). Dieses Stück über das Isolierrohr bis etwa zur Mitte des Rohres schieben. Ein wenig Ballistol oder Waffenöl in die Öffnung der Rohrisolierung gesprüht erhöht die Gleitfähigkeit und erleichtert dadurch diese Arbeit.

Jetzt wird die Schnur angebracht. Sie sollte ein gutes Stück kürzer sein als das Isolierrohr. Schließlich wollen wir ja einen ordentlich gebogenen Technikbogen haben. Die Schnittkanten unter Zuhilfenahme eines Feuerzeuges verschweissen.

Die Schnur von außen durch das gebohrte Loch schieben und am Ende verknoten. Am anderen Ende natürlich genauso.

Und schon FERTIG!

Übrigens weicht die anfängliche Enttäuschung unserer Seminarteilnehmer immer schnell der Erkenntnis, wie sinnvoll das erste Erlernen des Schussablaufs „nur“ mit einer „Bogenattrappe“ doch ist. Nämlich spätestens, wenn sie dann erstmals mit einem Recurvebogen schießen dürfen!

Und wenn dann gestöhnt wird, wie schwer sich so ein „richtiger“ Bogen ziehen läßt, kommt unser Standardkommentar: „Willkommen beim Bogensport!“. 🙂

PS: Sie wundern sich über den Federball, den die Schützin auf dem ersten Foto auf dem Kopf trägt? Dann lesen Sie doch unseren Artikel über Lern-Hilfsmittel für das Bogensport-Training.

Text & Fotos: © Martina Berg

Ein Kommentar

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert