Traumhafter Urlaub im Bogensportdorf Stuhlfelden

„Wir lieben und leben Bogenschießen“ ist ja unser Motto. Und da ist es sicherlich nicht weiter verwunderlich, dass wir (Bert und Martina) auch im Urlaub Bogenschießen. In den letzten Monaten haben wir zahlreiche Bogensportseminare, Schnupperkurse und Events veranstaltet. Dazu an fast jedem Wochenende unser Angebot am SchiederSee betreut – hat zwar alles sehr viel Spaß gemacht, doch wir selbst sind dabei kaum dazu gekommen, selber Pfeile fliegen zu lassen. Umso mehr haben wir uns auf eine Woche „Bogenschießen satt“ im 1. europäischen Bogensportdorf Stuhlfelden gefreut.

Da geht es nach Stuhlfelden – Foto: © Martina Berg

Nicht ganz so früh am Morgen ging es mit dem Auto Richtung Österreich. So richtig rund lief unsere Anreise nicht, wir brauchten daher über 10 Stunden bis zu unserem Ziel. Unsere Freunde, Kerstin, Peter und Florian, mit denen wir diesen Urlaub verbringen wollten, erwarteten uns bereits. Immerhin kamen wir rechtzeitig zum wie immer überaus leckerem Abendessen im Hotel Gasthof Flatscher an.

Die Anfahrt hatte uns alle doch etwas geschlaucht. Nach einem unterhaltsamen Ausklang im hoteleigenen Biergarten gingen wir daher am ersten Abend recht früh schlafen.

Frühstück am nächsten Morgen um 8 Uhr und dann hielt uns bei strahlendem Sonnenschein nichts mehr im Hotel. Zunächst ging es auf den Schießplatz, wo alle „technischen“ Schützen zunächst auf die verschiedenen Distanzen ihre Visiereinstellungen ausschossen. Weil Stuhlfelden doch ein wenig höher liegt als das Lipperland und daher einen anderen Luftdruck hat, sind die Einstellungen anders als zu Hause!

Bert auf dem Schießplatz
Kerstin und Peter beim Einschießen
Martina mit Compoundbogen (die rechte Schulter ist zu hoch!)

Viele Pfeile und etliche Mückenstiche später waren wir und unsere Bögen dann bereit für den ersten Parcour. Direkt in Stuhlfelden gibt es drei Parcours. Die kannten Bert, Florian und ich bereits vom Vorjahr. Für Kerstin und Peter war es der erste Parcourbesuch als Bogenschützen.

Wir entschieden uns zum Einstieg für den Wilhelmsdorfer-Parcour und planten, die ersten 10 Ziele zu absolvieren. Das war für den ersten aktiven Tag zum Aklimatisieren auch genug. Verschwitzt, erschöpft und glücklich kehrten wir am Abend ins Hotel zurück.

Der Wetterbericht hatte für den nächsten Tag Regen „versprochen“. Leider traf diese Vorhersage ja sowas von ein – es regnete, nein es schüttete nahezu 24 Stunden ununterbrochen. Mittags hatte sich der Schießplatz teilweise in einen See verwandelt. Zum Pfeileholen hätten wir Schwimmen müssen.

Schießplatz-See

Statt Bogenschießen gab es einen Besuch im Planetarium Königsleiten. Die Fahrt dorthin über die alte Passstraße war etwas abenteuerlich – ich leide unter Höhenangst und habe unterwegs dann lieber manchmal die Augen zu gemacht (keine Sorge, ich war nur Beifahrerin).

Planetarium schön und gut, war auch interessant, aber eigentlich wollten wir ja Bogenschießen. Doch am nächsten Tag schien wieder die Sonne und wir absolvierten den Parcour Dechantkogel mit sagenhaften 42 Zielen.  Da wir zu fünft unterwegs waren und meist mehr als einen Pfeil geschossen haben, mußten wir allerdings einige Ziele auslassen, um pünktlich zum Abendessen wieder im Hotel zu sein. Das Essen im Hotel Flatscher war so hervorragend, dass wir keine Mahlzeit verpassen wollten. Und das Essen hatten wir uns auch mehr als verdient!

Peter am ersten Abschußplock am Dechantkogel
Kerstin hatte richtig viel Spaß…
…und zum Glück wasserdichte Schuhe!
Tja, wie weit ist das Tier wohl entfernt?
Kerstin vor unseren „Jagd-Waffen“
Florian beim Schuß in den dunklen Wald
Stolze Schützen mit erlegter Beute – der Volltreffer stammt von Kerstin!
Kerstins Definition des „schulterbreiten Standes“

Den Wilhelmsdorfer Parcour hatten wir am ersten Tag ja nur teilweise absolviert. Den Rest holten wir am nächsten Tag nach. Wir stiegen bei Ziel 10 wieder ein und hatten dann noch 18 Tiere vor uns. Der Parcour Wilhelmsdorf ist durch einige steile An- und Abstiege recht anstrengend. Die Ziele sind schön und anspruchsvoll gestellt. Die Wegführung ist erstklassig ausgeschildert, überall gibt es Bogenständer und zwei Labstationen laden zur Pause ein. Ein wirklich empfehlenswerter Parcour!

Wer findet das Tier? – Bert beim Weitschuß auf einen Wolf
Martina voll konzentriert
Auch Martina versucht sich am Wolf
Nur nicht den Baum treffen…
Entfernungskorrektur vorm Steilschuß
Kerstin steht im Wald…
Tschaaakaaaaa – mit dem ersten Schuß ins Kill!
Einer muß ja immer die Pfeile ziehen…

Ich war am Abend mehr als geschafft und hätte gegen einen Ruhetag nichts einzuwenden gehabt. Wir planten daher für den nächsten Tag einen Ausflug mit der Bahn auf einen Gletscher. Nach einem Blick auf den Wetterbericht am kommenden Morgen beim Frühstück entschieden wir uns dann aber doch für einen weiteren Parcourbesuch. Denn Petrus versprach nur noch für heute Sonne und ich hatte mich auch wieder ganz gut erholt.

Trotzdem wollten wir uns den dritten Stuhlfeldener Parcour nicht antun. Den Parcour Pirtendorf hatten wir vom Vorjahr noch in guter aber sehr schweißtreibenden Erinnerung. Pirtendorf weist zwar nur 14 Ziele auf, ist aber wirklich extrem steil. Eine echte Herausforderung an die körperliche Fitness und die war in diesem Jahr zumindest bei mir nicht wirklich gegeben.

Also auf nach Hollersbach/Oberkammern. Dort gibt es einen Parcour mit 28 Zielen, der vom BSV Oberkammern betrieben wird.

Blick vom Parkplatz am Hollersbacher Parcour
Anmeldung auf dem Parcour – ich bin einfach zu klein geraten!
Bert muß mal wieder als erster ran
Florian mit erlegtem Bär – Volltreffer aus 40 m!
Ganz schön steil
Was für ein Panorama – wunderschön!
Das rote Teil oben war KEIN bewegliches Ziel!
Steiler Abstieg zur Eule
Tolles Gelände mit Gebirgsbach
Martina zum ersten Mal mit einem Compound auf einem 3D-Parcour
Peter schießt Richtung Tal – Bert schaut zu
Das Murmeltier war schnell erlegt
Auch Kerstin traf eines der Nagetiere
Oh oh – der Bär steht doch weiter weg als geschätzt! Kollektive Visiereinstellungsänderung!

Dieser Parcour hat uns ausgesprochen gut gefallen. Ein sehr abwechslungsreiches Gelände mit interessanten Schüssen. Meist im Wald, wunderbar zu gehen, viele Weitschüsse. Und am Ende waren wir erstaunt, dass wir über 7 Stunden unterwegs waren! Ein wunderschöner Tag, der wieder im Biergarten gesellig ausklang.

Die Sonne weckte mich zwar am nächsten Morgen, doch bereits kurz nach dem Frühstück zog es sich zu und das Wetter erinnerte den Rest des Tages mehr an November denn an Hochsommer. Wir wollten daher den Tag nutzen, um unserem Bogensport-Lieferanten Bignami in Bozen (Italien) einen Besuch abzustatten. Leider war der Verkehr auf dem Weg derart katastrophal, dass wir die Fahrt nach etwa 2 Stunden entnervt abbrachen und den Nachmittag lieber mit einem erholsamen Mittagschlaf verbrachten. Das wie immer überaus leckere Abendessen versöhnte uns dann aber wieder mit diesem letzten Urlaubstag.

Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie schnell so eine Urlaubswoche vorbeirast, wenn man mit lieben Freunden viel Spaß hat. Auf der Rückfahrt haben wir beschlossen, im kommenden Jahr länger zu bleiben. Minimum 10 Tage – ich freue mich schon jetzt wieder auf Stuhlfelden und das Hotel Flatscher.

Text: © Martina Berg
Fotos: © Martina Berg, Kerstin Niere, Bert Mehlhaff, Peter Niere

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