Bogensport-Lexikon (1): von Ablass bis Auszug

Wir veröffentlichen ab sofort in loser Folge Teile unseres Bogensport-Lexikons, das Sie als E-Book direkt hier über Amazon kaufen können.

Bogenschießen ist eine der technisch anspruchsvollsten aber auch faszinierendsten Sportarten. Gerade für Anfänger sprechen Bogenschützen oft eine eigene, verwirrende Sprache: Spinewert, Auszugslänge, Zuggewicht, Berger-Test, Einnocken … was ist das nur alles?

Diese und zahlreiche weitere Begriffe aus der Welt des Bogensports erklärt kurz und knapp aber verständlich und illustriert unser Bogensport-Lexikon. Es ist nicht nur Bogensport-Einsteiger gedacht. Auch gestandene „Bogner“ werden hier noch manche für sie neue Information finden.

Ablass / Lösen: Unter dem Ablass (oder dem Lösen) versteht man den Moment und die Art des Loslassens der Sehne beim Schuss. Hierbei sollte es zu einem sogenannten passiven Lösen kommen, d.h. die Finger der Zughand werden nicht bewusst geöffnet, sondern nur entspannt. Die Zugkraft des Bogens streckt in dem Moment die Finger der Zughand und rollt gleichmäßig über die Fingerspitzen ab. Die Zughand sollte dabei weitestgehend dem Zugarmellbogen folgen. Ein „unsauberer“ Ablass ist eine typische Ursache für uneinheitliche Trefferlagen.

Ablassbewegung: Dieser Bewegungsablauf beschreibt das Lösen der Sehne, wobei der Zugarm in die sogenannte Stützlinie 1-4 gebracht wird.

Ablassfehler: Fehler beim passiven Lösens der Sehne das zu „unsauberem“ Pfeilflug oder Trefferstreuung im Zielbereich führt. Einige typische Ablassfehler sind das Zupfen, das Kriechen, der fliegende Anker oder das Verreißen.

ACC-Pfeil: Ein Pfeil für die gehobenen Ansprüche des Schützen, der sich als präzise und qualitativ hochwertig herausgestellt hat.

ACG-Pfeil: Präziser und hochwertiger Aluminium-Karbon Pfeil, welcher in allen Bereichen des Bogensports geschossen werden kann.

ACE-Pfeil: Ein Turnierpfeil der Spitzenklasse. Der ACE-Pfeil ist ein Hochleistungspfeil, dessen Aluminiumkern mit einer Karbonschicht überzogen ist. Er weist eine sehr aerodynamische Form und erstklassige Präzisionswerte auf.

Alle ins Gold: Gruß der Bogenschützen, die den olympisches Bogensport (z.Z. Recurvebogen) betreiben. Das Zentrum der olympischen Scheibenauflage ist gelb = Gold (!) und nicht schwarz.

Alkoholbrenner: Ein Spiritusbrenner zum Erwärmen und Schmelzen nahezu aller Heißkleber.

Anbau Spinne / V-Bar: V-förmiges Anbauteil, das an der Vorderseite des Bogens angeschraubt wird und zur Aufnahme der Konterstabilisatoren und des Monostabilisators dient.

V-Bar (mit Schnellverschluß-System)- Foto: © Martina Berg

Anker / Ankerpunkt: Der Punkt, an dem der Zeigefinder der Zughand den Kieferknochen von unten, oder der Tab / Handschuh oder die Hand das Gesicht des Schützen berührt. Er sollte immer an der gleichen Stelle (je nach Disziplin) liegen um sichere und saubere Trefferlagen zu erreichen.

Archer´s Paradox: Phänomen, dass der Pfeil sich im Abschuss verbiegt und sich um den Bogen herum windet. Eine Stabilisation erfolgt erst im freien Flug. Besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang dem Spinewert zu. Siehe hierzu folgenden Link: http://www.wernerbeiter.com/de/informationen/videoclips/der_weg_ins_zentrum.php

Armschutz: Ein Stück festen Materials, das dazu dient, den Bogenarm vor einer schmerzhaften Berührung durch die Sehne zu schützen. In der Regel ist der Armschutz aus Leder oder einem Kunststoffmaterial. Er liegt an der Innenseite des Unterarms/Bogenarms an. Für Anfänger empfiehlt sich ein Armschutz, welcher Unter – und Oberarm schützt.

Armschutz in Ärmelform (Slip-On von Bohning) – Foto: © Martina Berg

Auflegen / einnocken: Den Pfeil auf der Sehne festklemmen oder anlegen und auf der Pfeilauflage oder das Shelf legen.

Aufspannen: Das Biegen des Bogens.

Auszug: Der Auszug ist die in Inch gemessene Distanz / Auszugslänge, die der Bogenschütze beim Spannen des Bogens zurücklegt, um zu seinem Ankerpunkt zu kommen. Gemessen wird dabei von der Vorderkante des Bogens. Hiernach richtet sich die nötige Pfeillänge des Schützen. Ebenso sollte der Bogen (die Bogenlänge) zur Auszugslänge des Schützen passen.

Wird fortgesetzt!

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