Die Scheibenpanik – der Weg aus der Krise heraus

Unter uns Bogenschützen ist die Scheibenpanik vermutlich das Schlimmste, was einem passieren kann. Sie stört doch recht viele Schützen und begrenzt deren Möglichkeiten auf dem Schießplatz.

Da die Scheibenpanik ein ernsthaftes Problem ist, erfordert es eine enorme mentale Stärke, hohen Einsatz und eine unerbittliche Beharrlichkeit, um dieses Fehlverhalten zu eliminieren.

Um den Ursachen für eine Scheibenpanik auf den Grund zu gehen, müssen wir uns zunächst klarmachen, was Scheibenpanik überhaupt ist. Kurz gesagt, ist sie ein Mangel an Selbstkontrolle, welcher auf Angstzustände und/oder Beklemmungen zurück zu führen ist.

Als nächstes muss der Schütze sich fragen, wie er in Scheibenpanik gerät? Was ist oder sind die Ereignisse? Es ist so, dass der Schütze bewusst oder auch unbewusst ein Angstgefühl vor einem Ereignis entwickeln, dass noch gar nicht stattgefunden hat. Manche Bogenschützen tragen regelrecht heftige Kämpfe mit sich aus, weil sie nicht in der Lage sind, den Daumen oder den Finger (Compoundschießen) an den Auslöser des Releases zu legen oder sie können den Zielpin nicht auf der Scheibenmitte halten. Im schlimmsten Fall geht beides nicht.

Diese Panik wirkt sich aus wie eine Funktionsstörung, die mit der Zeit schlimmer und schlimmer wird. Es ist wie bei einem Alkoholiker, der sich nicht eingesteht, einer zu sein. Der erste Schritt zur Besserung besteht darin, dass man sich eingesteht, einer zu sein. Einfach ausgedrückt gesagt, sie müssen ihre Ängste, welcher Art sie auch seinen mögen, durch wiedergewonnenes Selbstvertrauen überwinden.

Was ihre Ängste auch sind oder zu sein scheinen, ist in diesem Zusammenhang nicht wichtig. Wichtig ist die Erkenntnis, dass sie das Selbstvertrauen zerstören, wodurch auch die Kontrolle verloren geht. Um ihr Selbstvertrauen wieder zurück zu gewinnen, hier ein Rat: Haben Sie Vertrauen zu sich selbst und zu Ihren Fähigkeiten.

Suchen und untersuchen Sie das Wichtigste, was in diesem Zusammenhang zu tun ist und arbeiten Sie beharrlich daran. Hier komme ich nochmal auf einige der oben geschriebenen Faktoren zurück.

Die Überwindung der Scheibenpanik erfordert eine enorme mentale Stärke, hohen Einsatz und eine unerbittliche Beharrlichkeit!

Scheibenpanik tritt dann in das Bewusstsein, wenn der Schütze erkennt, dass er nicht in der Lage ist, seinen Schussablauf so durchzuführen, wie er es will und es richtig ist. Irgendwo stellt sich eine Störung im Bewegungsablauf ein, dass vielerlei Gründe haben kann. Zu kurzer Auszug, zu frühes Lösen, kein richtiger Ankerpunkt, kein konzentriertes Zielen usw. usw. Der Kampf hat somit begonnen.

Um diesen Kampf erfolgreich beenden zu können, muss dem Schützen klar werden, dass sich sein Unterbewusstsein mit seinem Bewusstsein in einer Art Kriegszustand befindet. Man muss erkennen, dass man dafür verantwortlich ist, was das Unterbewusstsein denkt. Somit ist es zwingend notwendig, sein Unterbewusstsein unter Kontrolle zu bringen.

Um dieses zu können, ist es unabdingbar zu erkennen, dass man seine unterbewussten Bedenken und Ängste bei jedem Schuss überwinden muss. Der Schütze darf sich nicht fürchten, zu versagen, einen Fehler zu machen, den Pfeil nicht ins Zentrum der Scheibe zu schießen, während er versucht, dieses zu erreichen.

Schlussendlich bedeutet das für den Schützen, dass er alles, was er für wichtig hält, beiseitegeschoben werden muss wie Verlegenheit, Stolz, inneres Ich, Ängste und Bedenken. Nichts darf die Kontrolle stören oder beeinflussen, die man braucht um das zu tun, was man fürchtet zu tun. Hierbei sollte der Schütze sich allerdings bewusst sein, dass er eine Menge an Kränkungen und Rückschläge einstecken muss.

Aber denken sie daran, dieses Alles sind nur die äußerlichen Erscheinungsbilder, aber sie befinden sich auf dem Weg in ihrem Inneren auf der Siegerstraße. Sie werden somit ihr unterbewusstes Ich umerziehen und zum entspannten und erfolgreichen Schießen zurückkehren.

Text: © 2017 Bert Mehlhaff

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