Mein Weg des Bogens – wie Bogenschießen mein Leben wurde

In Anlehnung an das überaus lesenswerte Buch „Der Weg des Bogens“ von Paulo Coelho habe ich den Titel für diesen Beitrages gewählt. Ich erzähle Ihnen hier und heute, wie ich zum Bogenschießen gekommen bin.

Ganz am Anfang meiner Bogner-Karriere: noch mit Handschuh und einteiligem Jagdrecurve

Es begann an einem Morgen im Spätsommer des Jahres 2013. Ich trank meinen ersten Kaffee und las dabei die Tageszeitung. Da sah ich sie: eine Ankündigung, dass unser örtlicher Schützenverein, der Schützenverein Alverdissen e.V., ein Schnupper-Bogenschießen plante. Bogenschießen faszinierte mich da schon längere Zeit – aber bisher mangels Gelegenheit nur theoretisch.

Da musste ich also unbedingt hin. Mal testen, ob dieser Sport etwas für mich ist. Gesagt getan – außer mir nutzten noch zahlreiche andere Dorfbewohner die Gelegenheit, einmal mit Pfeil und Bogen zu „hantieren“.

Tja, was soll ich sagen: dieses Schnupperschießen hat mein Leben komplett verändert. Ich belegte noch am gleichen Abend einen Einsteigerkurs und wurde Gründungsmitglied der kurze Zeit später ins Leben gerufenen Bogensportabteilung.

Lange Zeit habe ich dann mit einem einfachen Take-Down-Recurvebogen geschossen bevor ich mir meinen ersten eigenen einteiligen Jagdrecurve kaufte. Beide Bögen habe ich instinktiv geschossen. Nach meinem ersten Bogensporturlaub in Stuhlfelden und einem Seminar bei Henry Bodnik von Bearpaw Archery wechselte ich zu einem Hybridbogen, dem Quick Stick von Bearpaw. Diesen Bogen schieße ich noch immer, auch wenn ich zwischenzeitlich allerhand andere Bögen ausprobiert habe.

Im Parcours mit meinem Quick Stick (aber immer noch mit Handschuh) – Foto: © Bert Mehlhaff

Denn neben diesem traditionellen Bogen schieße ich auch gern das andere „Extrem“: einen Compoundbogen von Hoyt, den ProHawk. Und seit einigen Wochen bin ich ganz begeistert von einem EXE Competitor Mittelteil mit Akusta Wurfarmen. Diesen Bogen schieße ich als Blankbogen und passe ihn gerade an mich und meinen Schießstil an (Zusatzgewichte, modifizierter Griff, passgenaue Sehne). Und vielleicht kommt auch demnächst noch ein Visier dran und ich versuche mich als olympische Recurve-Schützin.

Mit meinem Partner beim Compound-Schießen – Foto: © Antje Lindert-Rottke

Anfangs als reines Hobby gedacht, ist das Bogenschießen zwischenzeitlich auch zu meinem Beruf geworden. Zusammen mit einem Partner habe ich den Deutschen Bogensportverlag gegründet und einige Bücher geschrieben. Unser Verlagsprogramm umfasst derzeit 10 Titel und wird weiter ausgebaut.

Im April 2016 habe ich mit Bogensport Deutschland einen Bogensportfachhandel übernommen. Neben einem kleinen Laden gibt es einen großen Online-Shop und eine gut ausgestattet Werkstatt für Reparaturen sowie Pfeil- und Sehnenbau.

Blick in meinen kleinen Bogenladen – Foto: © Martina Berg

Meine Ausbildung zur Bogensportrainerin habe ich im Januar 2018 erfolgreich abgeschlossen. Ich bin nun Lizenztrainerin des Deutschen Feldbogen Sportverbandes (DFBV) e.V. Als ausgebildete Trainerin gebe ich mein Wissen in Kursen gern an angehende Bogenschützen weiter. Natürlich gebe ich auch meinen Kunden gern den einen oder anderen Tipp zur Schießtechnik und zu Trainingsmethoden.

Meine Trainerlizenz des DFBV

So ist es wohl kein Wunder, dass das Motto meiner Firma Bogensport Deutschland lautet „Wir lieben und leben Bogenschießen“!

Ein Leben ohne Bogenschießen ist möglich, es lohnt sich aber nicht!

Als Bogenschütze stimmen Sie mir sicherlich zu, oder?

Text & Fotos: © Martina Berg

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