Der Klicker ist ein Hilfsmittel für die Auszugskontrolle, der vom Bogenschützen eines Recurvebogens, laut Reglement der World Archery (kurz WA), zum Einsatz gebracht werden kann.
Der Klicker unterstützt einen gleichmäßigen Auszug des Bogenschützen und ist auf den unterschiedlichen Entfernungen eine wertvolle Hilfe. Der Klicker wird am Mittelteil des Recurvebogens in die bereits vorgefertigte Bohrung geschraubt. Einen Magnetklicker befestigt man entweder direkt unter der Visierhalterung am Bogen oder direkt am Visierausleger.
Der Pfeil wird zwischen Klicker und Mittelteil gebracht. Sobald der Bogenschütze den korrekten Auszug (die Pfeilspitze ist im Idealfall 1 bis 2 Millimeter unter dem Klicker) erreicht hat, beginnt er mit der „Expansion“. Der Klicker schlägt nun gegen das Mittelteil und das klickende Geräusch entsteht, dem der Klicker seinen Namen verdankt. Dieses Geräusch ist das Signal für den Schützen jetzt zu lösen.
Dem Bogenschützen hilft es, mit einer sog. „Klickerskala“ zu arbeiten. Sie erlaubt eine schnelle und nachvollziehbare (bitte immer schriftlich dokumentieren, am besten in einem Schießbuch) Feinjustierung am Klicker. Diese Skala wird direkt unter der Klickerzunge montiert.
Wichtig für das Bogenschießen ist die Wiederholbarkeit des Schusses! Der Klicker wird dem Bogenschützen dabei als Hilfsmittel sicherlich gute Dienste leisten. Bei größeren Distanzen von mehr als 25 m wirken sich die kleinsten Unregelmäßigkeiten in Bezug auf die Auszugslänge spürbar aus (Höhenunterschiede bei den Treffern). Ohne einen sauberen Schuss, unter zu Hilfenahme des Klickers, wird der Bogenschütze nie den gewünschten Erfolg erzielen.
Für den Anfänger macht es am Anfang keinen Sinn, sofort mit dem „Klickerschießen“ zu beginnen. Hier kommt es vor allem darauf an, dass der Bogenschütze die Grundprinzipien des Bogenschießens erlernt und diese festigt. Nur ein sauberer Schießstil ermöglicht auch gute Trefferergebnisse. Bei ausreichend Talent und Trainingsfleiß des Bogenschützen kann unter Umständen schon nach 3 bis 4 Monaten mit dem Training des „Klickerschießens“ begonnen werden. Die Regel ist aber ein Zeitraum von 6 bis 12 Monaten.
Wenn der Bogenschütze mit dem Klickerschießen beginnt, fallen seine Leistungen zunächst stark ab! Bei gutem und intensiven Training der bereits erlernten Grundprinzipien inklusive der neu erworbenen Fähigkeiten, wird der Bogenschütze recht schnell wieder sein „altes“ Niveau erreichen und letztendlich seine Ergebnisse deutlich steigern.
Übrigens gibt es seit einiger Zeit auch einen Klicker für traditionelle Schützen. Der ist zwar in der Regel bei Turnieren nicht erlaubt, leistet aber im Training sehr gute Dienste um ein Gefühl für die Auszugslänge zu bekommen.

Text & Fotos: © Bert Mehlhaff (Bogensport Deutschland)

Martina Berg ist Chefin von Bogensport Deutschland. Sie schießt intuitiv mit einem Hybridbogen, ist DFBV-Trainerin und Lippische Meisterin mit dem traditionellen Bogen. Als engagierte Händlerin kennt sie sich auch mit Compound- und Recurvebögen aus. Zusammen mit Bert Mehlhaff schreibt sie Bücher für Bogenschützen.